
Neue Serie: GenZ verstehen …
Beim Medienhaus/NEXT/ 2025 brachte Marco Kruse, Geschäftsführer der ingame GmbH und Leiter der Business Unit Young Audience bei Ippen Digital, die Generation Z und ihre Bedürfnisse nahe. Inspiriert vom Vortrag starten wir im Newsletter nun eine kleine Wörterkunde und starten mit dem Begriff: „slay".
Der Begriff „slay" begegnet uns heute immer häufiger – sei es in Social-Media-Kommentaren, Lifestyle-Magazinen oder in Gesprächen mit jüngeren Kolleginnen und Kollegen. „Slay" ist nicht nur ein Wort – es ist ein Statement. Es steht für Selbstbewusstsein, Coolness und den Mut, einfach man selbst zu sein – laut, stolz und stylish.
Herkunft und Bedeutung
Das englische Verb to slay bedeutet wörtlich „töten" oder „erschlagen". In seinem ursprünglichen Kontext klang es dramatisch – wie aus einem Ritterepos. Im Sprachgebrauch der Popkultur hat der Begriff jedoch eine erstaunliche Wandlung durchlaufen.
Vor allem in queeren Communities, insbesondere in der Drag- und Ballroom-Kultur der 1980er Jahre in den USA, wurde slay neu besetzt: Wer „slayt", überzeugt mit Ausstrahlung, Stil und Haltung. Die Person tritt so auf, dass sie alle Blicke auf sich zieht – mit Eleganz, Selbstsicherheit und einem Gespür für den Moment.
Verwendung in der Gen-Z-Kommunikation
In der heutigen Jugendsprache – vor allem bei der Generation Z – hat sich slay zu einem Ausdruck des uneingeschränkten Lobes entwickelt. Es bedeutet so viel wie:
- „Du siehst großartig aus."
- „Du hast das hervorragend gemacht."
- „Du hast Selbstbewusstsein gezeigt und dich durchgesetzt."
Das Wort wird oft in sozialen Netzwerken verwendet, sei es unter TikTok-Videos, Instagram-Posts oder in der Kommentarkultur allgemein. Dabei ist der Begriff keineswegs auf Äußerlichkeiten beschränkt. Auch wer mit einer cleveren Antwort, einem mutigen Standpunkt oder kreativer Leistung überzeugt, kann im Sinne der Generation Z „slayen".
Sprachliche Nuancen und Varianten
Besonders interessant ist, dass slay inzwischen in zahlreichen Variationen genutzt wird. Hier typische Beispiele aus dem Redaktionsalltag gedacht, direkt zum Anwenden:
- „Slay Queen" – Ausdruck großer Anerkennung für eine Frau mit Präsenz, Klarheit und Leadership-Qualitäten.
Die neue Chefredakteurin? Slay Queen. Wie souverän sie das Ressort-Meeting moderiert hat – da blieb kein Zweifel, wer hier den Ton angibt. - „Mother is slaying" – Wird verwendet, wenn eine erfahrene Kollegin (oder auch ein männlicher „Mother“) mit absoluter Autorität, Stil und Strahlkraft auftritt.
Hast du ihren Vortrag auf der Medientagung gesehen? Mother is slaying. Da haben selbst die Digital Natives mitgeschrieben.
„Slay era" – Bezieht sich auf eine besonders kreative, erfolgreiche Phase – ob beruflich, stilistisch oder persönlich.
Deine Kolumnen in den letzten Wochen? Ganz klar deine Slay era.
